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MyWay Praxisleitfaden Know How

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Nützlicher Nutzerleitfaden für die MyWay Laufhilfe

Therapeutischer Nutzen

Therapeutischer Nutzen Leckey MyWay Know How S.10 • Haltungs- und Bewegungsasymmetrien – Passive Korrekturen von Haltungsskoliosen und Lordosen sind mit Hilfe der Unterstützungsweste möglich. – Ausrichtung von Becken und Rumpf wird durch die Weste und den Sattel gegeben. – Der Lenkstopp der Räder in Kombination mit Rollwiderstand hilft bei Bewegungsasymmetrien. • Fußdeformitäten – Vorhandene Fußdeformitäten sind bis zu einem gewissen Grad zu kompensieren. Generell verschlechtert sich das Gangbild bei zunehmender Problematik. Zum Ausmessen der Rahmenhöhe wird von der Ferse bis zur Leiste (Beininnenseite) gemessen, dabei ist das Knie maximal gestreckt. Stellen Sie anschließend die Rahmenhöhe ca. 2cm tiefer ein und nutzen Sie die Feinjustierung, nachdem Sie das Kind in den Rahmen gestellt haben. – Bei einer Beinlängendifferenz soll die Höhe des Rahmens auf die Länge des kürzeren Beines angepasst werden, damit das Kind beidseits Fußkontakt hat. – Gezielte motorische Aktivitäten können auch über die Feineinstellung der Höhe erreicht werden. • Risiko der Hüftluxierung – Je größer die GMFCS-Stufe ist, desto größer ist die Gefahr einer luxierten Hüfte. 2 Darum wird zur Hüftreifeentwicklung die Mobilisation im Stand und Gang angeraten. • Verringerte Kopfkontrolle – Die Kopfkontrolle wird durch die Rumpfunterstützung mit der Weste angebahnt. – Fazilitation an den oberen Extremitäten wirken sich positiv auf die Kopf- Rumpf- Stabilität aus. Dafür bietet sich die Nutzung des therapeutischen Gurtes an, damit die Hände der Begleitperson das Kind optimal unterstützen kann. • Fehlende Schrittauslösung – Mit der Feineinstellung der Höhe und des Neigungswinkels kann die optimale Position zur Vorfußbelastung und anschl. Schrittauslösung gefunden werden. – Stellen Sie sicher, dass das Kind erst die Anpassung erhält, bevor mit dem Rollwiderstand und der Richtungssperre gearbeitet wird. • Gangschule nach Eingriffen wie Botulinum Toxin-A Injektion, Selektive dorsale Rhizotomie oder andere Operationen an den unteren Extremitäten – Der Gehtrainer kann ideal zur Rehabilitation und Therapieintensivierung eingesetzt werden. Lediglich die Höhenund Neigungswinkeleinstellung muss erneut überprüft werden, da sich Beinlängen, Bewegungsausmaß oder der Beweglichkeitsradius geändert haben könnte. • Sondenversorgung in der Bauchregion wie PEG- Sonde oder Baclofen- Pumpe – Kontrollieren Sie sorgfältig vor und nach dem Einsatz die PEG Stellen nach Hautirritation oder Sondenverlagerung. – Stellen Sie sicher, dass die Weste flächig über den Eintrittsstellen und Schläuchen liegt, dass nichts verrutschen oder einklemmen kann. – Im Fall von dem Transfer mit dem Lifter, zusätzlich die Oberschenkel mit einhängen, um Zug auf die Bauchdecke zu vermeiden. – Nutzen Sie den Sattel als zusätzliche Unterstützung der Bauchregion, auch während des Gehens. • Beeinträchtigte Atemfunktion – Beobachten Sie das Kind, nachdem Sie den Gurt angelegt haben. Bei Anzeichen wie Atemnot, erhöhte Atemfrequenz, Änderung der Hautfarbe und Veränderung des Wachzustandes entfernen Sie umgehend die Weste. – Zur Erleichterung der Atmung kann die Unterstützungsweste lockerer angelegt werden. Dann aber nur, wenn der Sattel durchgehend eingesetzt wird und das Kind während der Mobilisation nicht außer Sicht gelassen wird. Die Einstellung muss so weit gewährleistet sein, dass das Kind nicht vom Sattel rutschen kann. 2 Terjesen T. The natural history of hip development in cerebral palsy. Developmental Medicine and Child neurology 2012 Oct; 54(10): 951-7

Erfolgskontrolle Leckey MyWay Know How S.11 Wie können Sie kontrollieren, ob der MyWay für das Kind von Nutzen ist und ob die Ziele erreicht werden? Sie können feststellen, wie effektiv der MyWay ist, indem Sie gemeinsam mit dem Kind und deren Familie die Ziele festlegen. Was soll erreicht werden, gibt es eine Motivation, ein Ziel. Nutzen Sie Bildmaterialien und Videoaufzeichnungen vor und während des Hilfsmitteleinsatzes. Machen Sie in regelmäßigen Abständen Kontrollaufnahmen (wöchentlich, monatlich, jährlich) und schreiben Sie dazu kurze Berichte für Ihre Dokumentation. Ziele Aufrechterhaltung der Gehfähigkeit (Tempo) mit dem Gehtrainer Verbesserung der Ausdauer Regelmäßiges Trainieren in aufrechter Position im Wechsel mit sitzender Ausgangsstellung 1 Kontakt zu Gleichaltrigen 2 Kognitive Entwicklung während des Spiels Maßnahmen Geschwindigkeit für eine festgelegte Strecke messen und in festgelegten Intervallen überprüfen Blutdruck/Puls in Ruhe und nach Aktivität messen Häufigkeit festlegen und ein Aktivitätsdiagramm aufzeichnen Tagebuch für Schule und zu Hause führen Tagebuch für Schule und zu Hause führen Veränderung des Blickfeldes durch aufrechte Position Tagebuch für Schule und zu Hause führen Aktive Teilhabe (Teilnahme und Teilhabe 3 ) Gangbildverbesserung Spaß und Austausch 6 Verschiedene Programme/Maßnahmen wie z. B. aus Kanada: YC-PEM 4 oder PEM-CY 5 (www.canchild.ca) Leckey MyWay Walker Skills Assessment Verschiedene Programme/Maßnahmen z.B. nach Pearson (www.pearsonclinical.de) oder CAPE 7 1 Verschuren O, Peterson MD, Balemans AC, Hurvitz EA. Exercise and physical activity recommendations for people with cerebral palsy. Developmental Medicine and Child Neurology (2016) Aug;58(8):798-808. 2 McKeever P, Rossen BE, Scott H et al. The significance of uprightness: Parents’ reflections on children’s responses to hands free walker for children. Disability and Society (2013);28(3):380-392 3 Imms C, Adair B, Keen D et al. ‘Participation’: A systematic review of language, definitions, and constructs used in intervention research in children with disabilities. Developmental medicine and child neurology. (2016) Jan;58(1):29-38 4 Khetani MA, Graham JE, Davies PL, Law MC, Simeonson RJ. Psychometric properties of the young children’s participation and environment measure. Arch Phys Med Rehabil 2015; 96:307-16 5 Coster W, Bedell, G, Law M et al. Psychometric evaluation of the Participation and environment measure for children and youth. Dev Med and Child Neurol 2011; 53:1030-7 6 Rosenbaum P, Gorter JW. The ‘F-words’ in childhood disability: I swear this is how we should think! Child Care Health Dev. (2012) Jul;38(4):457-63 7 King, G., Law, M., King, S. et al. Children’s Assessment of Participation and Enjoyment (CAPE) and Preferences for Activities of Children (PAC) (2004) Harcourt Assessment, San Antonio, TX, USA.